Mauersegler Kurzfilmpreis 2014

Junge Perspektiven auf Mauerfall  und Wiedervereinigung

In Kooperation mit dem diesjährig zum 30. Mal stattfindenden Internationalen Kurzfilmfestival interfilm Berlin haben wir den Kurzfilmpreis „Mauersegler“ verliehen. Perspektive hoch 3 in Kooperation mit interfilm Berlin hat junge Filmemacherinnen und Filmemacher aufgerufen, ihren persönlichen Blick auf die Ereignisse der Friedlichen Revolution und/oder der Vereinigung in Deutschland zu zeigen.

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MAUERSEGLER KURZFILMPREIS 2014 from Perspektive hoch 3 on Vimeo.

Aus über 120 Einreichungen sind die zwei spannenden Wettbewerbsprogramme „Beyond the Wall“ und „Different Memories“ entstanden, ergänzt um die Retrospektive „Rock the Wall“. Die Jury Jana Hensel, Mirza Odabasi, Gunther Scholz und Sebastian Urzendowsky haben aus 13 Wettbewerbsfilmen folgende Gewinner ausgewählt:

+++ 1. Preis +++

SiebSieben_Tage_Hempelen Mal am Tag beklagen wir unser Los und nachts stehen wir auf um nicht zu träumen I Regie: Susann Maria Hempel, Deutschland 2014 Ein filmisches Mahnmal zum Missbrauch in DDR-Heimen.

„Ein berührender Film, ein verstörender Film: Missbrauch. Spielerisch animiert die Autorin Dinge, manches rätselhafte dabei. Ihr selbst gesprochener Kommentar, die eigene Musik – alles nicht gewöhnlich. Am Ende eine grandiose Montage – so lang und so schmerzhaft, dass man wegsehen möchte. Bei dem Thema darf man das nicht. Soll man es auch nicht.“

Prämiert mit 1.500 Euro & 10×2 Reisegutscheinen

+++ 2. Preis +++

MC_WarwasMC. Czlowiek z winylu I Regie: Bartosz Warwas, Polen 2010  Manche sagen MC sei verantwortlich für die polnische Revolution und nebenbei noch der Vorreiter des Rap Business. Eigentlich wollte er doch nur das Herz der schönen Daria erobern…

Dieser Film ist anarchisch und jung. Er schmeißt die Weltgeschichte durcheinander mit Hiphopgeschichte – am Ende ist alles eigentlich eine Liebesgeschichte, und völlig frei erfunden. Ein wunderbarer Spaß!

Prämiert mit 1.000 Euro & 5×2 Reisegutscheinen

+++ 3. Preis +++

Schätz_MärklSchätz doch mal! Das Quiz mit Hausverwalter MartinRegie: Hubert Märkl, Deutschland 2009 Hausverwalter Martin kennt sich aus in Leipzig. Er kennt das Haus und die Umgebung. Willkommen zum Quiz mit Geschichte.

Leipziger sind so. Leipziger reden so, denken so und sehen auch so aus. Natürlich sind Leipziger auch schlauer als andere! Dass man sie für all das nur lieben kann, zeigt Hubert Märkl in seinem Film „Schätz doch mal!“ auf eine Art, wie man es nicht besser machen könnte. 

Prämiert mit 500 Euro & 3×2 Reisegutscheinen

+++ Lobende Erwähnung +++

Foreign_KrügerForeign in my own Country I Regie: Tina Krüger, Mozambique 2014

Zwischen 1979 und 1990 lebten 16.000 Mosambikaner als Vertragsarbeiter in der DDR. Nach dem Fall der Mauer mussten die meisten von ihnen wieder zurück in ihr Heimatland. Tina Krügers Porträt dieser Menschen lenkt den Blick auf einen Teil der Welt, den wir mit dem Mauerfall normalerweise nicht in Verbindung bringen – der aber dennoch viel mit uns zu tun hat.

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Die Jury

Fotos: Michael Mann Photography, Mirza Odabasi, Gunther Scholz, Petram Noutash

Wir danken unseren Juroren sehr herzlich für ihr Engagement!

Jana Hensel (*1976 in Borna)  ist stellvertretende Chefredakteurin von Der Freitag und Autorin des Bestsellers „Zonenkinder“, in dem sie ihre Erfahrungen mit der kulturellen Anpassung der DDR-Jugend an die westdeutsche Gesellschaft nach 1989 erzählt.

Mirza Odabasi ist 26 Jahre alt und hat Kommunikationsdesign in Düsseldorf studiert. Er ist Filmemacher und Fotograf. In 2013 drehte er den Film „93/13| 20 Jahre nach Solingen“: Eine Reise durch Deutschland 20 Jahre nach dem Brandanschlag von Solingen und der Aufdeckung der NSU Morde.

Gunther Scholz studierte Regie in Babelsberg, und arbeitete als Regisseur im DEFA-Studio für Spielfilme. Seit 1989 ist er freischaffender Regisseur und Autor, mit einem besonderen Fokus auf Dokumentarfilme. Er erhielt zahlreiche Preise, u.a. den Deutschen Fernsehpreis, für seine Arbeit. Sein aktuellster Film „Faschingskinder“ entstand im Jahr 2014. Der Regisseur hat die Dritte Generation Ost Anfang 2014 auf einem 10tägigen Bustourprojekt durch die ostdeutsche Provinz filmisch begleitet.

Sebastian Urzendowsky, 1985 in Berlin geboren, steht schon seit Kindertagen vor der Kamera und auf Bühnen. Bekannt wurde er durch Filme wie „Pingpong“, „Die Fälscher“ und Christian Schwochows „Der Turm“, der von DDR- und Wendeerfahrungen aus dem Dresdner Bildungsbürgertum erzählt.

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Wir danken für die Förderung:

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