DemografieLab 2013 – Videos und Fotos

perspektivehoch3_demografielab01DemografieLab „Die Dritte Generation Ost und der demografische Wandel“.
Die Veranstaltung mit sieben Vorträgen von Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen zu Dimensionen, Perspektiven und Handlungsansätzen im demografischen Wandel fand am 12. Dezember 2013 im .CHB in Berlin statt.

 

Übersicht der Dozierenden:

Marie Landsberg, Perspektive³perspektivehoch3_demografielab03
Dr. Ansgar Klein, Bundesnetzerk Bürgerschaftliches Engagement
Franziska Schubert, Bündnis Zukunft Oberlausitz
Michael Teffel,, Bildungsreferent
Dr. Urmila Goel, Kulturanthropologin
Dr. Peter Georg Albrecht, Hochschule Magdeburg Stendal
Martin Speer, Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen

Alle Fotos ©Sven Gatter
Videos ©Nadja Smith

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perspektivehoch3_demografielab07Für die Moderation zuständig:
Bianca Ely und Tim Köhler

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Marie Landsberg: einführendes Statement

Wie der demografische Wandel mit dem Thema Dritte Generation Ostdeutschland zusammenhängt, das legt Marie Landsberg in der Einführung in das DemografieLab dar. Landsberg weigert sich, die gesellschaftlichen Veränderungen als gegebenes Naturphänomen zu begreifen. Der Mitgründerin von Perspektive³ macht sich dafür stark, die Gestaltungsmöglichkeiten in den Blick zu nehmen.

perspektivehoch3_demografielab11Zeitbeschränkung: Den Referent/innen standen maximal 12 Minuten zur Verfügung.

Dr. Ansgar Klein: Bürgerschaftliches Engagement im demografischen Wandel

In seinem Vortrag blickt Ansgar Klein auf die Veränderungen von Ehrenamt und Engagement im demografischen Wandel. Einerseits sind da die älteperspektivehoch3_demografielab10ren Menschen, die sich ‒ nicht selten gut versorgt und engagementerprobt ‒ selbstbewusst in die Gesellschaft aktiv einbringen wollen; auf der anderen Seite die Jüngeren, die aufgrund verengter Zeithorizonte Kompetenzen und Wissen hauptsächlich mit Blick auf ihre ökonomischen Verwertbarkeit erwerben (müssen/wollen). Klein stellt fest, dass das Lernen für die Gesellschaft in Form informellen Lernens immer prekärer wird. Doch gerade für intergenerationelles Lernen, so der Sozial- und Politikwissenschaftler, braucht es freie und offene Zeiten, Orte und Strukturen.

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Franziska Schubert: Bündnis Zukunft Oberlausitz. Irgendwo Da. Zwischen Avantgarde, „rural bohème“ und einfach machen

Franziska Schubert präsentiert im DemografieLab ihre Perspektive als engagierte Praktikerin des sozialen Wandels in der Region Oberlausitz. Sie rät, sich nicht von Franziska Schubert, Bündnis Zukunft Oberlausitzentmutigenden Statistiken über den demografischen Wandel beeindrucken zu lassen. Ihr Plädoyer: bislang nicht genutzte innovative Potentiale der Region und ihrer Menschen zu aktivieren. Schubert sieht die Aufgabe des Bündnisses in erster Linie darin, einen kommunikativen Prozess zu moderieren. So bringt sie Menschen und lokale Akteure der Region zusammen und schafft mit ihnen gemeinsam Sinn, Begeisterung und Verbundenheit. Für eine lebenswerte und avantgardistische Kommune, die einen kreativen und positiven Umgang mit Umbruchserfahrungen findet und sich an den Bedürfnissen ihrer Menschen orientiert und nicht an den Anforderungen bereits bestehender Systeme. – Ein beispielhaftes Modell für Innovation und Engagement im ländlichen Raum auch für andere Regionen und Kommunen?

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Michael Teffel: Die Herausforderungen des demografischen Wandels intergenerationell angehen

Grenzen überschreiten, das will Michael Teffel in der Diskussion über die Folgen des demografischen Wandels. Teffel meint hierbei vielerlei Grenzen, zwischen Menschen unterschiedlichen Alters, Michael Teffel, Bildungsreferentzwischen Staaten oder unterschiedlichen Sprachräumen. Der Bildungsreferent macht sich für intergenerationelle und internationale Kurzzeitbegegnungen stark, weil sie nach seiner Erfahrung einen Raum für den Dialog zwischen Generationen schaffen. Dadurch können stereotype Rollenmuster und Altersbilder hinterfragt werden. Schließlich entwirft er den Gedanken eines intergenerationellen Freiwilligendienstes in Grenzregionen.

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Dr. Urmila Goel: Marzahn migrantisch. Von No-Go-Areas, Vertragsarbeitenden und demographischen Veränderungen

Die Kultur- und Sozialanthropologin Dr. Urmila Goel führt uns in ihrem Beitrag nach Marzahn. Der Bezirk am Ostberliner Stadtrand ist nicht selten Projektionsfläche zahlreicher Zuschreibungen über „den Osten“. Dabei ist Marzahn weit davon entfernt, ein ausschließlich Weißer Raum zu sein. Häufig werden also Bilder Dr. Urmila Goel, Kulturantropologinüber den rassistischen Osten – zumeist aus einer Westperspektive – unhinterfragt übernommen. Das bedeutet im Umkehrschluß jedoch nicht, dass Marzahn nicht auch als Angstraum beschrieben wird von Menschen, die von Rassismus betroffen sind. Goel vertritt in ihrem Beitrag eine kritische Perspektive auf vermeintlich objektive und politisch neutrale Vorhersagen über den demografischen Wandel. Sie betont, dass Statistiken immer schon auch Ergebnis von Machtungleichheiten sind.
Am Beispiel der vielfältigen Bilder über Marzahn spricht sich Goel dafür aus, den Blick für Details und Widersprüchlichkeiten zu schärfen, um sich einem präziseren Bild anzunähern. Wer wohnt wo? Wer ist an welchen Orten nicht vertreten? Und wer darf sich wie über welche Wohngegend äußern und urteilen?

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Dr. Peter-Georg Albrecht: Wirklich gewollt? Wie zu „machen“? Von wem anzugehen? – Die Herausforderung des Generationswechsels in demokratisch verfassten lokalen Gruppen und Vereinen

Peter-Georg Albrecht, Sozial- und Alterswissenschaftler, spricht über die Schwierigkeiten und Möglichkeiten für Jüngere und Ältere, im freiwilligen EngagDr. Peter-Georg-Albrecht, Hochschule Magdeburg Stendalement zusammenzufinden. Gerade im ländlichen Raum Ostdeutschlands stellt sich vor dem Hintergrund sinkender Engagementquoten das Problem des Generationswechsels in den zivilgesellschaftlichen Vereinen und Initiativen. Doch wie lässt sich dieser Wechsel gestalten? Wie lassen sich die Jüngeren für Engagement und Verantwortung begeistern; und wie kann gleichzeitig den „Alteingesessenen“ Wege aufgezeigt werden, um das loszulassen, was sie über viele Jahre aufgebaut haben.

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Martin Speer: Generationengerechtigkeit – Leitmotiv für eine älter werdende Gesellschaft?

Generationengerechtigkeit ist für Martin Speer ein Handlungs- bzw. Leitmotiv in einer älter Martin Speer, Sprecher der Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationenwerdenden Gesellschaft. Speer und seine Mitstreiter fragen kritisch nach, inwiefern gegenwärtige Politik die Interessen zukünftiger Generationen berücksichtigt, ohne dass diese ihre Interessen gegenüber den Entscheidungsträgern artikulieren können. Der 27-jährige unterbreitet Ideen und Vorschläge für mehr Gerechtigkeit zwischen den Generationen und fordert die Jüngeren auf, sich aktiv und laut in die Debatten über Staatsverschuldung und demografiefeste Sozial- und Bildungssysteme einzumischen.

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