Am 10. Dezember 2013 war es soweit: Mit dem DemografieLab „Die Dritte Generation Ost und der demografische Wandel“ fand die erste öffentliche Veranstaltung von Perspektive³ statt. Mehr als 110 Gäste folgten unserer Einladung in das .CHB Collegium Hungaricum Berlin. Mehr Videos und Fotos dazu findet ihr in unserer Mediathek.
In sieben jeweils 12-minütigen Kurzvorträgen
boten Wissenschaftler/innen und Praktiker/innen Einblicke in ihre Überlegungen und Lösungsansätze zu gesellschaftlichen Fragen, die sich aus dem demografischen Wandel ergeben: Wie lassen sich zivilgesellschaftliche Strukturen von Ehrenamt und Engagement erhalten in Regionen, in denen die junge Bevölkerung mehrheitlich abwandert? Welche Lernchancen eröffnen intergenerative, internationale Begegnungen, bspw. zwischen Deutschen und Polen? Wie müssen soziale Sicherungssysteme aussehen, um den Ansprüchen an eine Generationengerechtigkeit auch in Zukunft zu genügen? Was sind kreative und innovative Lösungen, dem Leerstand im ländlichen Raum zu begegnen und dabei eine ganze Region dabei zu begleiten, zu einem neuen, positiven Selbstverständnis zu finden? Wie vollzieht sich der Generationenwechsel in Vereinen und ehrenamtlichen Strukturen?
Die Vielfalt an Vortragenden
bot zudem Raum für häufig nicht gehörte Perspektiven auf den demografischen Wandel: Woher stammen die Bilder sogenannter oder tatsächlicher No-Go-Areas im Osten? Wann und vom wem werden diese Bilder einer Überprüfung unterzogen? Warum wird der Osten zumeist als ein ethnisch homogener Raum imaginiert? Und wie kommt es eigentlich, dass selbst in der deutschsprachigen Migrationsforschung die Arbeitsmigration in die DDR nicht thematisiert wird?
Deutlich wurde vor allem eines:
Der demografische Wandel ist keine Naturgewalt, die über uns hineinbricht. Zwar sind Bevölkerungsentwicklungen nur zu einem geringen Maße plan- und vorhersehbar. Doch wie den Folgen des Wandels begegnet wird, das haben wir in der Hand. Vielen Entwicklungen, die unter dem Schlagwort „Demografischer Wandel“ verhandelt werden, gehen ganz konkrete politische oder gesellschaftliche Entscheidungen und Prioritätensetzungen voraus. Zahlreiche Fragen und Herausforderungen sind im DemografieLab aufgeworfen worden. Einfache und allgemeingültige Antworten und Lösungen wird es dafür nicht geben. Die Zukunft will und kann gestaltet werden, vor Ort und entsprechend der jeweiligen Bedingungen und Interessen.
Alle Vorträge im DemografieLab wurden auf Video aufgezeichnet und sind in voller Länge in der Perspektive3–Mediathek abrufbar.
Wir danken unserem Kooperationspartner, dem Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung, dem Wissenschaftsjahr 2013 – Die demografische Chance un dem Bundesministerium für Bildung und Forschung für die inhaltliche und finanzielle Unterstützung.